Donnerstag, 28. Juni 2012
Malerei Grundkurs - Gelb (1) - 28.6.12
Samstag, 23. Juni 2012
Malerei Grundkurs: Rot (6) - 21.6.12
Und auch diesmal gilt:
Wer die letzte Stunde versäumt hat, soll sich keine Sorgen machen, wir werden alle Inhalte in der kommenden Stunde kurz wiederholen. Auch das neue Pigment bzw. die Tubenfarbe Phthalogrün wird Ihnen noch einmal kurz ;-)) vorgestellt.
Den Farbton von Phthalo-/Heliogen® Grün (PG7) würde man simpel als dunkles Blaugrün bezeichnen. Er entspricht weitgehend dem des Chromoxidhydratgrün, ist jedoch noch etwas dunkler und reiner und gegebenenfalls blaustichiger im Ton. In Weissausmischungen wirkt Phthalocyaningrün brillanter als Chromoxidhydratgrün.
Seit einiger Zeit ist auch eine etwas gelbstichigere, bromhaltige Variante mit der Nummer PG 36 im Handel.Wie Heliogen® Blau gehört das entsprechende Grün in die Gruppe der Phthalocyaninfarbstoffe.
Es handelt sich um eine von der Phthalsäure abgeleitete, ringförmige halogenierte organische Komplexverbindung, in welcher ein Kupferatom auf äusserst stabile Weise eingebunden ist. Heliogen® Grün PG 7 enthält zusätzlich Chlor im Molekül, PG 36 Chlor und Brom. Die Halogenierung bewirkt den grünen Farbton (Phthalocyninblau enthält keine Halogene). Ausserdem gilt die Regel: je mehr Brom, desto gelber das Pigment. Da das Zentralatom Kupfer fest in die Struktur eingebunden ist, gelten für diese Pigmente nicht die Vorbehalte, die ansonsten für kupferhaltige Pigmente gelten. Um herauszufinden, ob es sich tatsächlich um einen Phthalocyaninfarbstoff handelt, kann man sich einer simplen Methode bedienen. Dazu nimmt man eine Messerspitze des Pigmentes und gibt einen Tropfen Salzsäure hinzu. Diese Mischung führt man in die Flamme einer Lötlampe oder eines Bunsenbrenners. Enthält der Farbstoff Kupfer, färbt sich die Flamme binnem kurzem intensiv türkisblau.
Heliogen® Grün ist absolut lichtecht, lösungsmittelbeständig und wetterfest, hat stark lasierende Eigenschaften und ist für alle Techniken geeignet. In Säure, Kalk und Alkali besteht ebenfalls eine sehr gute Echtheit (5).Heliogen® Grün ist unter verschiedenen Bezeichnungen als fertige Künstlerfarbe im Handel. Je höherwertiger das Produkt, umso mehr ist die Farbe frei von irgendwelchen Streckmitteln. Erwirbt man das Pigment von einem Künstlerfarbhersteller, so ist dieses in der Regel mit Schwerspat gestreckt. Zum einem geschieht dies sicherlich aus Kostengründen, zum anderen aber auch aus Gründen der leichteren Verarbeitbarkeit. Im freien Pigmenthandel hingegen kann man unverschnittene Sorten erwerben.
Um diese zu verarbeiten, bedarf es besonderer Richtlinien. Es empfiehlt sich bei der Herstellung von Farben auf wässriger Basis in jedem Fall ein vorheriges Anteigen (Benetzen) mit Isopropylalkohol. Anschliessend kann das Bindemittel durch gründliches Spachteln eingearbeitet werden. Die Herstellung von Ölfarbe kann unter Umständen ohne vorheriges Benetzen erfolgen. Nach dem Durchspachteln muss in jedem Fall ein Durchreiben mit dem Glasläufer oder ein Zerreiben im Mörser erfolgen. Das Pigment ist sehr intensiv. Durch Zugabe kleinerer Mengen an Weiss wird einerseits die Deckfähigkeit gewährleistet, andererseits verändert sich der Farbton nur unmerklich.
Zur Erinnerung: Dieses Rot haben wir in dieser Stunde als Gegenspieler zu Phthalogrün eingesetzt und mit Weiss zusätzlich verändert. Es ergeben sich spannungsvolle farbige Grau und Braun!
Mischen Sie ruhig einmal einige Töne dieser 3 Pigmente unabhängig von unserem Thema Stilleben nur als Flecken oder Kreisscheiben, um die Spanne der Töne zu erleben!
Mittwoch, 20. Juni 2012
Malerei Grundkurs - Rot (5) - 14.6.12
Wer die letzte Stunde versäumt hat, soll sich keine Sorgen machen, wir werden alle Inhalte in der kommenden Stunde wiederholen. Auch das neue Pigment bzw. die Tubenfarbe Karmin wird Ihnen noch einmal kurz vorgestellt.
Wir werden zum Abschluss der ROT-Pigmente/"Stilleben" das vorgeschlagene Gefäße-Stilleben noch einmal ausführlich besprechen und als Abschlussarbeit dieses Teils anfertigen.
Der mit "Karmin" bezeichnete Farbton ist ein Beispiel für einen synthetisch schwer nachstellbaren Naturfarbton, der aber als Naturprodukt so erhebliche Nachteile hat (Herstellungsweisen. Kosten. Verarbeitung, Lichtechtheit), dass heute gebräuchliche synthetische Ersatzpigmente (wir nutzen Irgazinrot, PR 254) in diesem Fall vorzuziehen sind. Wir fügen diesen Farbton als einen unverzichtbaren Rotton in unsere Palette ein, ohne zu vergessen, dass es etliche Alternativen gibt, die allesamt reizvoll sind (z.B. Alizarin-Krapplack, Kadmiumrot dunkel)
Das Projekt dieser und der nächsten Stunde schliesst die Reihe ROT-Pigmente und das Thema Stilleben ab. Ich habe diese Aufgabe aus einem empfehlenswerten und vor allem praktischen Buch für den Malereianfänger entnommen, eine Methode, die nur sehr wenig zeichnerische Vorkenntnisse verlangt, wie das in anderen Anleitungen leider allzu häufig ist.
Auch hier gilt es, das Motiv und vor allem einen ansprechenden Ausschnitt durch den Blick durch einen Sucher vorzubereiten und so einfach wie möglich zu komponieren. Und wieder gilt:
Weniger ist mehr! Malen Sie nicht das ganze Stilleben, sondern suchen Sie sich Ausschnitte, einfachen Aufbau, wenige Farben.
Hier die vergrösserten Ansichten aus dem Buch (Bitte anklicken):
Als Anregung bitte ich Sie, sich die ganz einfachen und konzentriert komponierten Arbeiten des italienscien Malers Giorgio MORANDI anzuschauen (der bemerkenswerterweise sogar die Zentralkomposition nicht scheut und trotzdem interessant bleibt - also: keine Regel ohne Ausnahme!).
Warmup (ca.20 Minuten):
- Kleinformatige Kompositionsskizzen als Vorbereitung auf ein Gefäße - Stilleben
Übung und Hausaufgabe:
- Gefäße - Stilleben:
Komposition. Transparenz. Volumen.
Durchsichtige Farben. Lichtreflexe. Schatten
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